Gleich in der ersten Schulwoche haben uns Frau und Herr Rochlitzer mit Frau Prüße von Wentzky in unserem „Makerspace-Raum“ besucht. Letztes Schuljahr haben wir mit Hilfe der Mint-Stiftung und unseres Fördervereins neue, bessere 3D-Drucker angeschafft.
Mit diesen haben wir im letzten Schuljahr am 3D-Wettbewerb des TZL teilgenommen und den Preis für die schönste Brücke nach Schlutup geholt.
Der 3D-Druck ist unter unseren Techniklehrkräften eine große Herzensangelegenheit. Und auch die Kunstlehrkräfte sind mit aufgesprungen. Die Informatiklehrkräfte sowieso….
Unser Lehrer Herr Schlenk geriet ins Schwärmen und Planen:
„An der WBS unterrichten wir bereits seit langem das Fach Technik und legen großen Wert darauf, unseren Schüler:innen die bestmöglichen Zukunftsperspektiven zu bieten. Im Jahr 2024 sind etwa 250.000 Stellen im Handwerk unbesetzt. Unsere Schule bereitet die Schüler:innen überwiegend auf den Ersten und Mittleren Schulabschluss vor, weshalb die Handwerksbranche besonders gut in unser Abschlussprofil passt. In Schlutup sind zudem zahlreiche handwerkliche Betriebe ansässig, darunter Druckguss und Stamer.
Entscheiden sich die Schüler:innen für einen handwerklichen Beruf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie zeitweise an einer CAD-Fräsmaschine arbeiten werden. Technisches Zeichnen gehört zu den verbindlichen Inhalten des Faches Technik, da diese Art der Darstellung von Objekten im Handwerk Standard ist. Bisher haben die Schüler:innen technische Zeichnungen per Hand erstellt, was oft als wenig nützlich empfunden wurde.
Mit der Anschaffung moderner 3D-Drucker an unserer Schule hat sich jedoch vieles verändert. Technische Zeichnungen werden nun digital mit professioneller Software in 3D erstellt, anstatt sie von Hand zu zeichnen. Diese digitalen Modelle werden anschließend in der realen Welt mit den 3D-Druckern umgesetzt. Dies hat mehrere positive Effekte: Die Schüler:innen arbeiten schneller und motivierter an ihren technischen Zeichnungen, was zu einer erhöhten effektiven Arbeitszeit führt. Zusätzlich werden Planfiguren und Erweiterungen für Werkstücke gedruckt. Durch den Dreiklang aus zweidimensionaler Skizze, virtuellem 3D-Modell und realem Druckergebnis wird das räumliche Denkvermögen der Schüler:innen deutlich verbessert, was sich positiv auf das Fach Mathematik auswirkt.
Die 3D-Drucker finden nicht nur im Fach Technik Verwendung; auch in der Informatik können eigene Projekte realisiert werden. Im Kunstunterricht sollen kreative Umsetzungen stattfinden, um das Repertoire zu erweitern. Darüber hinaus wurde eine 3D-Druck-AG ins Leben gerufen, die auch Schüler:innen anspricht, die Technik oder Informatik nicht als Wahlpflichtfach gewählt haben.
Obwohl die Drucker erst seit kurzer Zeit an unserer Schule sind, haben sie bereits einen spürbaren Einfluss auf die Wahrnehmung der WBS. Während einige Schüler:innen zuvor der Meinung waren, unsere Schule sei technisch veraltet, hat sich dieser Eindruck deutlich gewandelt. Viele Schüler:innen möchten unbedingt mit diesen Geräten arbeiten und erkundigen sich nach zusätzlichen Angeboten. Nicht zuletzt durch die erfolgreiche Teilnahme am lübeckweiten 3D-Druck-Brückenbauwettbewerb, bei dem die WBS in der Kategorie „schönste Brücke“ gewonnen hat, konnten wir auch bei den Eltern einen positiven Eindruck hinterlassen.
Die Förderung der 3D-Drucker hat einen räumlichen und strukturellen Prozess an unserer Schule angestoßen. In Zukunft planen wir, den Raum der 3D-Drucker zu einem Makerspace mit Fräsmaschinen, Greenscreen und weiterer Ausstattung umzubauen, um als moderne Schule des 21. Jahrhunderts wahrgenommen zu werden und sowohl den Bildungsstandards als auch den Interessen der Schüler:innen gerecht zu werden.“