Im Rahmen seiner Arbeit für die Reso-Hilfe Lübeck im Anti-Gewalttraining der JVA Lübeck lässt der Therapeut und Theaterpädagoge Torger Bünemann männliche Strafgefangene mit Langzeit-Strafen Briefe an sich selbst als Jugendliche schreiben. In diesen Briefen geben sie sich selbst Tipps, wie sie sich hätten verhalten sollen, um nicht straftätig zu werden.
Diese und andere Briefe – zum Beispiel an die Opfer ihrer Straftaten – sind erschütternde Dokumente der Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und dienen als Quelle für die Arbeit mit der Klasse.
Ziele und Inhalte:
Nach einer einführenden Arbeitsphase, in der mit Mitteln des freien, kreativen Schreibens die eigenen Träume und Zukunftswünsche formuliert wurden, werden die Schülerinnen und Schüler mit den Briefen der Gefängnisinsassen konfrontiert. Torger Bünemann kommt dazu in die Klasse und berichtet von seiner Arbeit. Im Laufe der Projekttage haben die Schülerinnen und Schüler der 7b dann diese Briefe (fiktiv) beantwortet und wurden mit Methoden des kreativen Schreibens dazu „angeregt“, von ihren eigenen Erfahrungen mit Straftaten zu berichten.
Durch das Hineinversetzen in eine andere Person, können Schlüsse für das eigene Leben gezogen werden. Konsequenzen des eigenen Handelns werden schreibend und im Gespräch mit anderen visualisiert.
Besonders intensiv war die Auseinandersetzung mit den neuen und den bereits vorhandenen Texten, da beide Dozenten mit Mitteln der Theaterpädagogik arbeiten.
So wird zum Beispiel eine Zelle in „Normgröße“ auf den Boden des Klassenzimmers geklebt. Dort finden dann die Lesungen statt – in und außerhalb der Zelle.
Gearbeitet wurde sehr wertschätzend und empathisch in alle Richtungen – zu sich selbst und anderen. Die Wahrnehmung der eigenen Wirksamkeit wird geschärft, was der Prävention von Mobbing, Diskriminierung und Gewalt dient.
Es entstanden Texte, die immer wieder nachgelesen werden können und so auch Wirkung in die Zukunft und für andere haben.












